Szenen

Hier findet ihr Szenen, die nominiert wurden:

Ende für Smaragdgrün 
von Nela

Ich lag auf meinem Bett und dachte an die Geschehnisse der letzten Tage. Wie ich mit Gideon zusammengekommen war, wie wir zusammen den Blutkreis vervollständigt hatten, wie ich herausgefunden hatte, dass ich unsterblich war und, wie ich erfahren hatte, wer meine wahren Eltern waren. Lucy und Paul steckten natürlich immer noch in der Vergangenheit fest, doch ich besuchte sie regelmäßig. Leben tat ich im Haus am Bourbonplace, bei der Frau, die 16 Jahre meine Mutter gewesen war. Trotzdem hatte sich vieles geändert: Zwar würde ich mich mit Tante, oh nein ich meine natürlich, Großtante Glenda und meiner Urgroßmutter Arista nie anfreunden, trotzdem waren sie allesamt netter geworden. Meine Mum, äh nein, Tante Grace konnte sie sogar dazu überreden, heute eine Art kleines Fest zu veranstalten, immerhin hatten Gideon und ich den Grafen und seine Anhänger schachmatt gesetzt. Nur meine Großcousine Charlotte war gemein wie eh und je. Irgendwie konnte ich sie sogar verstehen, schließlich weiß ich noch, wie eifersüchtig ich war, als ich dachte, dass sie mit Gideon zusammen wäre. Apropos Gideon: Der kam gerade zur Tür hinein. Bei seinem Anblick fingen meine Knie an zu zittern. Er sah einfach sooo gut aus. Ich sprang auf, um ihn zu begrüßen. „Na du Heldin. Wie geht’s?“ fragte er. „Gut und dir?“ Wie einfallsreich. „Gut, wenn ich bei dir bin.“ flüsterte er und küsste mich. Als sich unsere Lippen berührten war es, als wenn tausende von Ameisen durch meinen Körper laufen würden. Doch es war angenehm, sehr angenehm! Ich fragte mich, wie ich mein bisheriges Leben, ohne ihn und vor allem ohne seine Küsse, überstanden hatte. Es war so schön seine Hände in meinem Haar zu spüren und seine Lippen auf meinen. Nach einer halben Ewigkeit, die trotzdem viel zu kurz war, ließ er schließlich schnaufend von mir ab. Ich war froh, das Xemerius schon unten war, um den Inhalt des riesigen Buffets auszuspionieren, sonst hätte ich mir bestimmt einige seiner dämlichen Sprüche anhören müssen. Zärtlich sah er mir in die Augen: „Ich liebe dich Gwendolyn und ich werde immer bei dir sein, das verspreche ich!“ Mein Herz schmolz dahin. Doch mitten in diese romantische Szene platzte meine Cousine Charlotte. „Oh“, machte sie, als sie uns so eng umschlungen sah, „störe ich etwa?“ Die Bissigkeit in ihrer Stimme war nicht zu überhören. „Arista schickt mich. Ihr sollt zum Essen kommen.“ Sie gab sich wirklich alle Mühe freundlich zu bleiben, doch man sah ich deutlich an, dass ihr der Zustand, mal nicht die erste Geige zu spielen, ziemlich zusetzte. Mit den Blicken, die sie mir zuwarf, hätte man jemanden erdolchen können. Nur keine 16jährigen Mädchen, die mit dem besten Jungen der Welt zusammen und zudem auch noch unsterblich sind „Wir sind schon unterwegs.“ sagte ich und versuchte meinen Triumph nicht zu sehr auszukosten. Das gelang mir zwar nur teilweise, doch Charlotte war sowie schon wieder die Treppe hinunter gerauscht. „Sie kann es nicht ertragen, dass du mich besser findest als sie.“ erklärte ich Gideon. „Ich weiß, mich wollen viele Mädchen.“ meinte er grinsend. Dieser verfluchte Angeber.